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Handball-Bundesliga
Bietigheim schlägt auch Rekordmeister

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Kaum zu stoppen: Susann Müller (links) und die SG BBM sind auch von Johanna Rode (Leipzig) nicht aufzuhalten. Foto: Baumann
Nichts anbrennen ließen die Handballerinnen der SG BBM Bietigheim gegen den HC Leipzig. Der Bundesliga-Club gewann auch das 21. Saisonspiel und kam mit dem 32:27-Sieg dem erhofften Titel einen Schritt näher.

Ludwigsburg. Regina Scheib, Frau des früheren Regionalliga-Torjägers „Bernie“ Scheib und Mutter von Bietigheims Jugendnationalspielerin Jana Scheib, hatte den richtigen Riecher. Beim Tippspiel in der mit knapp 900 Zuschauern besuchten Halle am Viadukt lag sie mit ihrer 32:27-Prognose goldrichtig und räumte einen Preis ab. Die meisten Mitspieler hatten wohl einen deutlicheren SG BBM Bietigheim gegen den HC Leipzig erwartet.

Aber BBM-Trainer Martin Albertsen hatte mehrfach davor gewarnt, die Partie gegen Leipzig als Selbstläufer zu betrachten. Wie Recht der Däne damit hatte, zeigte sich in der zweiten Halbzeit. Die Beine der SG-Spielerinnen wurden zusehends schwerer, das intensive EHF-Cupspiel in Dänemark forderte seinen Tribut. Bietigheims zeitweiliger Sieben-Tore-Vorsprung schmolz bis auf drei Treffer zusammen. Nach dem 27:24 brauchte es in den letzten acht Minuten einige Einzelaktionen, um die Punkte zu retten. Torhüterin Tess Wester parierte gleich dreimal gegen die frei vor ihr auftauchende Alexandra Mazzucco. Kim Naidzinavicius und Nina Müller schraubten das Resultat auf 29:24. Susann Müller, die zuvor einiges ausließ, übernahm Verantwortung und beendete mit den Treffern zum 30:25 und 31:26 das Zittern im Ellental.

Die Unterschiede zwischen dem aktuellen Tabellenführer und dem Rekordmeister aus Sachsen waren offensichtlich. Bietigheim hatte die Maximalzahl von 16 Spielerinnen aufgeboten, der von Finanzsorgen geplagte HCL konnte nur mit zehn Akteurinnen antreten. Zwischen der 10. und 24. Minute glückte den Gästen kein einziger Treffer. Bietigheim enteilte dank einer in dieser Phase starken Abwehr von 5:5 auf 12:5. Fünf Tore lagen die Gastgeberinnen in der zeitweilig hektischen Partie auch zur Halbzeit vorn (17:12). Susann Müller und Antje Lauenroth erhöhten nach dem Wechsel auf 19:12. Das war auch nötig, denn nun ließen die Kräfte nach. Daraus resultierten Fehlpässe, Fehlwürfe und Nachlässigkeiten in der Abwehr. Bis zur 40. Minute kam der HCL auf 21:18 heran und Martin Albersten sah sich gezwungen eine Auszeit zu nehmen. Nicht nur die zur besten Bietigheimer Spielerin gekürte Kim Naidzinavicius war platt aber auch froh, dass der HCL nicht noch näher kam: „So oft wie heute habe ich noch nie auf die Uhr geschaut.“

SG: Wester, Salamakha, Roch; Biltoft, Visser (3/2), Lauenroth (3), Mack, N. Müller (5), Smeets, Schulze (1), Baun Eriksen, Naidzinavicius (7/4), Hundahl (2), Woller, S. Müller (7), Malestein (4)

Info: Das Hinspiel im Finale um den EHF-Pokal zwischen der SG und Rostov Don findet am Sonntag, 7. Mai in Ludwigsburg statt. Das Rückspiel in Russland wird am Samstag, 13. Mai ausgetragen.