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Tarifverhandlungen
Streik in Kitas und im Stadionbad

Mehrere Kindertageseinrichtungen, das Ludwigsburger Krankenhaus und das Stadionbad werden morgen bestreikt. Weitere Einrichtungen könnten noch dazukommen.

Ludwigsburg. In Ludwigsburg sind morgen gleich mehrere Einrichtungen von den Streiks betroffen. „Die Gewerkschaft Verdi hat für Donnerstag, 12. April, alle Ludwigsburger Mitarbeiter im öffentlichen Dienst zu einem ganztägigen Streik aufgerufen“, schreibt die Verwaltung in einer Mitteilung. Bisher sei vor allem bekannt, dass einige Kindertageseinrichtungen von der Arbeitsniederlegung betroffen sind. „Es ist davon auszugehen, dass Einrichtungen komplett geschlossen sind oder einzelne Gruppen schließen, Öffnungszeiten reduzieren oder Essensangebote einstellen“, schreibt die Stadtverwaltung. Eine Übersicht über streikende Einrichtungen ist auf der Internetseite der Stadt unter www.ludwigsburg.de zu finden. Bisher ist bekannt, dass folgende Einrichtungen streiken werden: Kinder- und Familienzentrum Poppenweiler, Kinder- und Familienzentrum Neckarweihingen, Kita Tammer Straße, Kita Vaihinger Straße.

Nach Auskunft der Stadtverwaltung können noch weitere Einrichtungen hinzukommen. Für Nachfragen wurde eine Hotline eingerichtet. Unter der Nummer (0 71 41) 9 10 27 72 gibt es am Donnerstag ab 7 Uhr weitere Infos.

Auch das Ludwigsburger Krankenhaus ist von den Warnstreiks betroffen. Laut dem Kliniken-Sprecher sind ebenfalls für den morgigen Donnerstag Streiks angekündigt. „Es soll in allen Bereichen in jedem Fall eine personelle Besetzung wie an Feiertagen sichergestellt werden“, so der Sprecher. Die Geschäftsleitung der Kliniken und die Gewerkschaften arbeiten offenbar gerade an einer Notdienstvereinbarung.

Und auch die Freunde von Sauna und Stadionbad stehen am morgigen Donnerstag wohl vor verschlossenen Türen. Denn auch die Mitarbeiter der Stadtwerke – zumindest ein Teil von ihnen – werden sich laut einer Sprecherin höchstwahrscheinlich an den Streiks beteiligen. „Spontan könnten auch noch andere Bereiche der Stadtwerke hinzukommen“, so die Sprecherin Astrid Schulte.

Unter dem Titel „Und am Ende leiden die Kinder“ wendet sich der Elternbeirat des Kinder- und Familienzentrums mit einem offenen Brief an Verdi und die Kommunen. Darin wird beklagt, dass der Tarifstreit auf dem Rücken von anderen ausgefochten wird, nämlich „uns als Familien, berufstätigen Eltern, vielfach ohne familiäre Unterstützung in der Nähe, und vor allem aber unseren Kindern“. Den Eltern kommt das Wohl der Kinder im Tarifstreit viel zu kurz. Zwar können sie das Anliegen der Erzieher verstehen, trotzdem sind sich die Verfasser vom Elternbeirat sicher, „dass wir als Eltern und Familien nicht mehr als Marionetten des Schauspiels sind“. Berufstätige Eltern gerieten schnell in Bedrängnis, wenn die Betreuung der Kinder nicht sichergestellt sei.

„Warum geht Verdi nicht aktiv auf uns zu und bittet uns um Unterstützung“, fragen sich die Eltern. Stattdessen ginge es nur darum, Fronten aufzumachen. „Wir hoffen, dass sich beide Tarifparteien ihrer gesellschaftlichen Verantwortung bewusst sind und einen gemeinsamen Konsens finden“, so die Eltern weiter.

Ihre Kindergartengebühren und das Essensgeld erstattet bekommen die Eltern übrigens erst ab dem dritten Streiktag. Das haben Stadtverwaltung und Gemeinderat beim letzten großen Streik vor drei Jahren beschlossen.