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Einzelhandel
Nur zwei offene Sonntage in der City

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Findet nicht mehr statt: der verkaufsoffene Sonntag unter dem Motto „Freujahrshopping“ direkt nach dem Jahreswechsel.Archivfoto: Oliver Bürkle
Für 2018 sind nur zwei anstatt drei verkaufsoffene Sonntage in der Ludwigsburger Innenstadt genehmigt worden. Dem „Freujahrsshopping“ direkt nach dem Jahreswechsel trauert aber kaum jemand hinterher. Auch sonst fallen die Meinungen der Stadträte zu Sonntagseinkäufen unterschiedlich aus. Der Gewerkschaft Verdi sind selbst die beiden Termine zu viel.

Ludwigsburg. Freunde hatte das „Freujahrsshopping“ nur wenige. „Wir sind froh, dass es den Termin nicht mehr gibt, das fanden wir unpassend direkt nach den Feiertagen“, sagte etwa SPD-Vorsitzende Margit Liepins im Wirtschaftsausschuss. Andere Fraktionen äußerten sich ähnlich. Jochen Eisele (FDP) empfand die Veranstaltung als sehr ungeschickt. Frank Steinert von der städtischen Wirtschaftsförderung erklärte, dass es sich beim „Freujahrsshopping“ um einen Versuch gehandelt habe, um dem neuen Marstall entgegen zu kommen. „Die Erkenntnisse sind so, dass wir von dem Vorhaben wieder abrücken. Wir werden schauen, dass wir 2019 einen dritten Sonntag initiieren, der aber nichts mit Freujahrsshopping zu tun hat.“

Den anderen beiden Sonntagsterminen in der Innenstadt stimmte der Wirtschaftsausschuss aber einstimmig zu, ebenso dem Neckarweihinger Shoppingtag im Zuge des Kiesranzenfestes am 17. Juni. Hingegen ist noch offen, ob 2018 zwei offene Sonntage im Breuningerland genehmigt werden. Wie schon in den Jahren zuvor dürfen Einzelhändler demnach am 18. März zum „Märzklopfen“ anlässlich der Saisoneröffnung des Blübas ihre Läden öffnen sowie am 7. Oktober zum Kastanienbeutelfest mit „Shoptober“. Auf die Beantragung eines dritten Termins sei laut Ludwigsburger Innenstadtverein (Luis) verzichtet worden – aufgrund verschärfter Anforderungen von Verdi, die bundesweit gegen verkaufsoffene Sonntage kämpft. So droht Verdi auch bei den beiden beschlossenen Terminen mit einer Klage. Die Meinung zu Sonntagsshopping unter den Stadträten fällt unterschiedlich aus. Innerhalb der SPD-Fraktion werde es verschieden betrachtet, sagte Liepins. Auch Eisele betonte, dass er kein Freund von verkaufsoffenen Sonntagen sei. Es handele sich um zwei Wochen im Jahr, an denen sich der Konsum einfach von sechs auf sieben Tage verlagere. Auch in der Grünen-Fraktion gebe es Mitglieder, die Sonntagsshopping nicht haben wollen, sagte Michael Vierling. „Ich stimme dafür, die Ludwigsburger Einzelhändler können das brauchen“, sagte der Stadtrat.

Positiv gegenüber den Sonntagsevents zeigte sich Volker Lutz (CDU): „Zwei anstatt drei verkaufsoffene Sonntage kann man im Jubiläumsjahr verschmerzen. Im Jahr darauf sollten wir wieder auf drei hochgehen.“ Ihm sei dies auch wichtig, um sich gegen den Online-Handel abzuheben. Auch Reinhardt Weiss meinte, dass der Einzelhandel nicht von Online-Verkäufen, sondern von Besuchern, die in Stadt kommen, lebe. „Ludwigsburg kann sich dabei präsentieren“, so der Fraktionsvorsitzende der Freien Wähler. Wirtschaftsförderer Steinert betonte ebenfalls, dass es beim Sonntagsshopping vor allem darum gehe, Kunden, die sonst nicht nach Ludwigsburg kommen, anzuwerben.

Im Zusammenhang mit dem zu erwartenden starken Verkehr fragte Lutz (CDU) nach, wie es um das Shuttle-Bus-Konzept stehe. Auch Vierling (Grüne) plädierte dafür, dass man vernünftige Konzepte brauche. Liepiens (SPD) merkte noch an, dass ein solcher Shuttle-Bus auch zu anderen besonderen Ereignissen angeboten werden müsse, etwa wenn ein großes Fest in der Stadt sei. „Wir haben das im Kopf“, erwiderte Steinert. Für zwei Einsätze im Jahr lohne sich ein Shuttle-Bus-Konzept nicht, es werde dann auch nicht angenommen. „Man muss die Shuttle-Busse so anbieten, dass es auch zu großen Anlässen wie dem Pferdemarkt läuft.“