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Innenstadt
Neuer Einkaufssonntag im Juli

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Konflikt um den Sonntagsverkauf in der Ludwigsburger Innenstadt: Die Stadt will nächstes Jahr mit einem neuen verkaufsoffenen Sonntag wieder drei solcher Tage anbieten. Die Gewerkschaftsseite ist aufgebracht und droht mit einer Klage.

Verkaufsoffene Sonntage haben in Ludwigsburg eine lange Geschichte – und sind ebenso lang umstritten. Die Einzelhändler sehen ein wichtiges Instrument, um sich auf einem immer schwierigeren Markt zu behaupten, aktuell etwa im Kampf gegen die wachsende Konkurrenz im Online-Handel. Kirchen dagegen sehen das Geschäftstreiben nur ungern, tragen es aber mit. Die Gewerkschaftsseite würde am liebsten dafür sorgen, dass die verkaufsoffene Sonntage grundsätzlich verboten sind.

Ludwigsburg hatte in diesem Jahr in der Innenstadt zwei verkaufsoffene Sonntage, ebenso zwei auf dem Tammerfeld (Breuningerland) sowie einen in Neckarweihingen.

Gegen einen Sonntagsverkauf auf dem Tammerfeld hatte die für den Einzelhandel zuständige Gewerkschaft Verdi bereits im Jahr 2017 Klage eingereichet. Eine Entscheidung des Verwaltungsgerichtshofs in Mannheim steht noch aus. Dem Wunsch der Gewerkschaft, die Sonntage noch 2017 in einer Eilentscheidung zu stoppen, war das Gericht nicht nachgekommen. Beide Termine fanden statt.

Jetzt steht die Gewerkschaft möglicherweise kurz davor, eine weitere Klage gegen die Stadt anzugehen. Dies wegen eines verkaufsoffenen Sonntags, den die Stadt ab dem nächsten Jahr neu einführen will, und zwar zum NaturVision Filmfestival (siehe auch Text außen).

„Eine Frechheit“ findet es der Verdi-Bezirkschef Cuno Brune-Hägele, dass Ludwigsburg zulegen will, obwohl man doch genau wisse, dass die Gewerkschaft eigentlich gar keine verkaufsoffenen Sonntage haben will. Bei der Stadt und NaturVision dagegen sieht man die Chance, dass sich Filmfestival und Geschäfte gegenseitig beleben.

Der Verwaltungsausschuss des Gemeinderats hat sich kürzlich mit deutlicher Mehrheit für diesen neuen Einkaufssonntag ausgesprochen, ebenso für die beiden etablieren Innenstadt-Sonntage: im Frühjahr das Märzklopfen parallel zur Eröffnung der Saison im Blühenden Barock und im Oktober den „Shoptober“ zum Kastanienbeutelfest. Zustimmung gab es von den Stadträten auch für die beiden Termine auf dem Tammerfeld und für Neckarweihingen. Die endgültige Entscheidung trifft heute der Gemeinderat.

Der Plan für den neuen Termin im Juli: Das Festival-Geschehen soll mit neuen Angeboten in die Innenstadt ausgedehnt werden. Denn: Wenn eine Stadt mit der Genehmigung für einen verkaufsoffenen Sonntag vor Gericht bestehen will, dann darf an besagtem Sonntag das Einkaufen nicht der primäre Anlass sein. Dies hat das Bundesverwaltungsgericht in einer Art Grundsatzurteil vorgegeben.

Dominierend soll das andere Geschehen sein, das Märzklopfen mit der Blüba-Eröffnung, das Kastanienbeutelfest und künftig das Filmfestival. „Alle drei Veranstaltungen sind für den Sonntag prägend und ziehen schon in den Vormittagsstunden lange vor der Ladenöffnung zahlreiche Besucher an“, betont denn auch die Stadtverwaltung. Verdi sieht das anders und meint, eigentlich sei nur der Pferdemarkt geeignet.

Diese Einkaufssonntage will die Stadt 2019 genehmigen:

24. März Märzklopfen, Saisoneröffnung Blühendes Barock (Innenstadt)

7. April

Saisoneröffnung Oldtimer-Sternfahrt (Tammerfeld)

2. Juni

Kiesranzenfest (Neckarweihingen)

14. Juli

NaturVision Filmfestival (Innenstadt)

13. Oktober

Ludwigsburger Kastanienbeutelfest mit Herbstmarkt (Innenstadt)

20. Oktober

Saisonabschluss Oldtimer-Sternfahrt (Tammerfeld)