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fußball-Weltmeisterschaft
Fans aus 30 Ländern fiebern mit

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Mit der Partie Russland gegen Saudi-Arabien startet heute um 17 Uhr die Fußball-WM. Bis zum Finale am 15. Juli wird in Ludwigsburg allerdings nicht nur bei den Deutschland-Spielen mitgefiebert: Nahezu alle Teilnehmernationen der WM sind in Ludwigsburg vertreten.

Ludwigsburg. So ist davon auszugehen, dass es schon einen Tag vor dem ersten Deutschland-Spiel laut wird in der Stadt: Siegt Kroatien erwartungsgemäß am Samstagabend gegen Nigeria, ist mit Autokorsos zu rechnen: 1534 Kroaten leben hier und stellen damit in der Stadt die mit Abstand größte Gruppe einer Nation, die bei der Fußball-WM vertreten ist. Polen ist dahinter mit 609 Ludwigsburgern vertreten. Spannend und unter Umständen laut wird es auch am Freitagabend: Portugiesen leben immerhin 503 in der Stadt, Spanien ist mit 283 Einwohnern vertreten. Insgesamt sind es rund 4800 Bürger anderer Staaten, die – sofern fußballaffin – bis zum Finale am 15. Juli mit ihren Nationalteams mitfiebern können. Das ist fast jeder vierte ausländische Mitbürger und umfasst immerhin 58 der insgesamt 64 WM-Spiele. Dabei sind die Gastgeber mitten unter uns. Zu den 313 Russen, die in Ludwigsburg leben, kommen viele Russlanddeutsche, die in den Neunzigern nach Ludwigsburg kamen. Heißt: Schon nach dem ersten Spiel am 14. Juni ist kurz vor 19 Uhr mit einem gewissen Auftrieb in den Straßen zu rechnen – ist der Gegner mit Saudi-Arabien (vier davon in Ludwigsburg) doch nicht gerade ein Siegeskandidat.

Entsprechend für jedes Spiel vorbereitet sind die Stadt mit dem Kommunalen Ordnungsdienst und Polizei. „Wir werden ab dem ersten Spiel präsent sein und die Situation beobachten“, sagt der Fachbereichsleiter Sicherheit und Ordnung, Heinz Meyer. Mit dem Polizeirevier gebe es enge Absprachen – der WM-Spielplan wird zur Einsatzgrundlage. „Der Schwerpunkt liegt bei den Deutschlandspielen“, sagt Meyer. Bei 73 348 Deutschen in der Stadt ist das auch ratsam. In der Vorrunde gehe es wohl noch vergleichsweise ruhig zu, schätzt er, „aber ab dem Viertelfinale ist auch ohne Deutschland-Beteiligung mit Autokorsos zu rechnen“.

Im Fokus stehen dabei die B 27, die Wilhelmstraße und die Sternkreuzung: „Wir sind auf Absperrungen vorbereitet.“ Heißt: Wie in den vergangenen Jahren auch wird die Wilhelmstraße und ein Teil der Sternkreuzung für den Verkehr gesperrt, um eine Kollision von Autos und feiernden Fußgängern zu vermeiden. Letztere können sich dann auf der Wilhelmstraße austoben.

Während der WM wird auch die Polizei die Zahl ihrer Beamten bei Spielen aufstocken, wie viele, will Tatjana Wimmer vom Polizeipräsidium nicht sagen, „Aber wir haben natürlich ein besonderes Augenmerk auf die Deutschlandspiele.“ Vor zwei Jahren beim EM-Viertelfinale gegen Italien waren 100 zusätzliche Polizisten im Einsatz. Das Polizeirevier Ludwigsburg sei vorbereitet, betont sie, feiern sei durchaus erlaubt, „aber sozialverträglich. Wir schreiten konsequent ein.“ Der bei feiernden Fans sehr beliebte B 27-Tunnel unter der Sternkreuzung bleibe für den Autoverkehr geöffnet, so lange es geht. Wie auch in den vergangenen Jahren sei eine Sperrung für den Verkehr aber möglich, so Wimmer, falls die Situation kritisch werde. „Aber immer in Maßen.“ Erst nach der Vorrunde rechnet die Polizei mit größeren Korsos, „bis dahin haben wir gute Erfahrungswerte“.

Im Osten Ludwigsburgs übrigens können mehr Ausländer als anderswo ihre Nationalspieler anfeuern: Dieser Stadtteil hat die meisten Staatsbürger aus WM-Nationen. In Ludwigsburg-Mitte hingegen ist es besonders bunt: Dort sind mit 27 WM-Nationalitäten die meisten Teilnehmerstaaten vertreten. Gemessen an der Einwohnerzahl ist Grünbühl-Sonnenberg der Spitzenreiter – hier haben sieben Prozent der Bevölkerung die Nationalität eines der WM-Teilnehmer.

Auch die Gegner der deutschen Nationalmannschaft sind in der Ludwigsburger Bevölkerung vertreten. Dem Auftaktgegner Mexiko können 44 Staatsbürger die Daumen drücken.