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Interaktives Rätsel
Die Jagd nach dem Müllverbrecher

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Stefanie Fischer und Markus Klohr von der AVL deuten auf den Hinweis der Station an der Ludwigsburger Kreiszeitung. Aber nicht jede Station der interaktiven Müllverbrecherjagd durch die Stadt ist so einfach zu finden. Oft muss man etwas suchen.Foto: Oliver Bürkle
Groß und Klein können ab sofort Jagd auf einen Schmutzfinken in Ludwigsburg machen. Die Abfallverwertungsgesellschaft (AVL) hat eine interaktive Verbrecherjagd mit Stationen im öffentlichen Raum entwickelt. Ohne erhobenen Zeigefinger, dafür mit Augenzwinkern geht es auf Tour mit Agent X, um Dr. Schmutz das Handwerk zu legen.

Ludwigsburg. Dr. Schmutz ist in der Stadt. Überall hinterlässt er seine Dreckspuren und sein widerliches, gespenstisches Lachen: „Jetzt übernimmt die Diktatur des Schmutzes die Weltherrschaft. Ha ha ha!“ Mal brennt ein Papierberg, mal stapeln sich die Einweg-Kaffeebecher so hoch wie der Eiffelturm, mal liegt überall Plastikmüll herum. Das kann Agent X nicht dulden. Er ist dem Müllverbrecher dicht auf den Fersen und so beginnt eine rasante Verfolgungsjagd durch die Barockstadt. Jeder kann mithelfen, Dr. Schmutz dingfest zu machen.

„Agent X jagt Dr. Schmutz – Eine schmutzige Verbrecherjagd“ ist ein interaktives Rätsel, eine Schatzsuche und Schnitzeljagd rund um das Thema Entsorgung und Abfallwirtschaft. Die Idee dazu hatte Stefanie Fischer. Die pädagogische Beraterin der AVL entwickelt sonst Unterrichtsmaterialien und informiert bei Besuchen in Kindergärten und Schulen über die richtige Mülltrennung. Als sie auf ein Stadtrallye-Projekt in Göttingen durch einen Newsletter aufmerksam wurde, war für sie schnell klar: Die Idee soll nach Ludwigsburg. „Ich dachte, das lässt sich gut mit Abfallthemen verknüpfen“, erzählt Fischer. Sie setzte sich mit Markus Klohr von der Pressestelle des Landratsamtes zusammen und das Tüfteln ging los. Das Erhobene-Zeichenfinger-Thema sollte mit einem Augenzwinkern erzählt werden und dadurch Interesse wecken, sagt Markus Klohr. Es sollte außerdem eine Geschichte über die Stationen hinweg erzählt werden. So kamen die beiden auf die Idee mit Agent X und Dr. Schmutz. „Wenn der Lehrer sagt: Wir gehen auf Mülltour, ist das langweiliger. Es ist cooler zu sagen, wir gehen auf Agentenjagd“, erzählt Klohr.

Und es wird nicht langweilig. Denn auf der Jagd hinterlässt der Müllverbrecher jede Menge Schmutz. So erzählt die Geschichte an einer Station etwa davon, wie Dr. Schmutz einen Turm aus Kaffee-to-go-Bechern so hoch wie der Eiffelturm baut. „Bei uns im Landkreis Ludwigsburg staffeln sich die Kaffeebecher jede Stunde auf die Höhe des Eiffelturms“, erklärt Markus Klohr nebenbei. Es kommt die Frage: Was kann man dagegen tun? An jeder Station gibt es eine Frage und ein Lösungswort. Nur mit allen Lösungen kann man die letzte, neunte Station finden und schließlich den Bösewicht dingfest machen. Geknobelt werden muss aber auch an anderer Stelle. Die Stationen sind nämlich nicht alle so gut sichtbar angebracht wie an dem Schaufenster der LKZ, wo es um Papiermüll geht. „Man muss die Stationen erst finden. Einige sind auch versteckt“, sagt Stefanie Fischer. Um herauszufinden, wo es weitergeht, braucht man kein Smartphone oder GPS, sondern muss die Geschichte an jeder Station aufmerksam lesen. „Es gibt Hinweise darauf, wo die nächste Station ist“, sagt Klohr. Oft werde mit Wortspielen gearbeitet. So viel sei verraten: Der Startpunkt ist am Bahnhof. Wo sich die Station genau befindet, steht auf der Homepage der AVL. Dort können Interessierte auch weitere Unterlagen erhalten. Damit Schulklassen auf Verbrecherjagd gehen können, wurden die Hinweise samt Lösungen bereits an Lehrer verschickt, erzählt Fischer. Aber auch Familien können sich auf Verbrecherjagd begeben. Jeder ab zwölf Jahren kann sich daran wagen. Die Stationen sind alle im öffentlichen Raum verteilt. Mit dem Rätselraten sollte man sich etwas Zeit nehmen. „Die interaktive Tour dauert drei bis 3,5 Stunden“, sagen Fischer und Klohr.

InfO: An dem interaktiven Rätsel „Agent X jagt Dr. Schmutz – Eine schmutzige Verbrecherjagd“ können alle im Alter ab zwölf Jahren teilnehmen. Infos und die Unterlagen erhalten Interessierte auf der Homepage www.avl-lb.de. Die Teilnahme ist gebührenfrei und kostet laut AVL allenfalls einige Nerven.