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Ecodesign
Ökologisches Design ausgezeichnet

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Kinderhose ohne Kunststoff von Zora Heinicke.Foto: O. Bürkle
Häckselgut-Heizung und Kleidung ohne Kunststoff: Ausstellung gastiert im Ludwigsburger MIK

Ludwigsburg. Mehr als nur schön sind die Produkte und Projekte, die mit dem Bundespreis Ecodesign ausgezeichnet worden sind. Sie erfüllen ökologische und ökonomische Anforderungen. Bis 9. April sind die 26 nominierten Entwürfe, von denen acht den Preis erhielten, im MIK (Museum Information Kunst) zu sehen.

Mit einer feierlichen Veranstaltung im Scala ist die Ausstellung am Montagabend eröffnet worden. Diese soll Unternehmer, Designbüros und Verbraucher für die Bedeutung der ökologischen Gestaltung sensibilisieren.

Die Stadt Ludwigsburg ist die erste Station der Wanderausstellung mit dem Titel „Mehr als schön“, anschließend geht es nach Berlin, Dessau und Darmstadt. Zum fünften Mal haben das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit sowie das Umweltbundesamt in Kooperation mit dem Internationalen Design Zentrum Berlin die höchste Auszeichnung für ökologisches Design in Deutschland verliehen. Angesichts von 352 Einreichungen hatte die Jury die vielzitierte Qual der Wahl.

So wurden in der Kategorie Produkt unter anderem eine Häckselgut-Heizungsanlage mit geringem Emissionsausstoß, ein Autolack, der die wärmende Infrarotstrahlung des Sonnenlichts reflektiert sowie wetterfeste Kleidung aus Bio-Baumwolle ausgezeichnet. Als Konzept überzeugte unter anderen der Entwurf für eine Plattform, die Plastikpartikel aus den Ozeanen filtert. Eine Internetplattform für die Vermittlung von gebrauchtem Schulinventar, ein Porzellankochgeschirr und ein langlebiger Abbruchhammer gehören ebenfalls zu den Nominierungen – wie auch Zora Heinickes Beitrag. Sie hat mit der Outdoorhose Bux für Kinder ein Kleidungsstück entwickelt, das ganz ohne Kunststoff auskommt und trotzdem wasserdicht ist. Im Bereich Nachwuchs gab es den Bundespreis für eine Fassadentechnologie, die ähnlich wie die menschliche Haut mit ihren Millionen Poren funktioniert.

„Bereits die Nominierung ist eine Auszeichnung“, sagte Jurymitglied Matthias Held, Professor an der Hochschule für Gestaltung in Schwäbisch Gmünd. „Er bedauerte, dass es viele Jahre keinen Designpreis gegeben habe, bei dem die ökologische Komponente eine Rolle gespielt habe. Sehr gerne habe er deshalb daran mitgearbeitet, diesen Bundespreis ins Leben zu rufen. „Wir verhalten uns nicht nachhaltig“, machte auch Ludwigsburgs Oberbürgermeister Werner Spec deutlich, dass die Menschheit mehr als einen Planeten verbrauche. Als Beispiel für ein mit Schadstoffen belastetes Erbe griff er die verbreitete Wärmedämmung von Gebäuden mit Styropor heraus. In der Kombination mit dem aufgetragenen Putz entstünden Schadstoffe – ein Problem für künftige Generationen. „Wir wollen mit diesem Preis vorbildliche Industrie forcieren“, sagte er. Letztlich entscheide aber der Verbraucher, welches Produkt er kaufe.

Es sei wichtig, leistungsstarke Industrie und eine innovative Kreativwirtschaft zusammenzubringen, betonte der Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Region Stuttgart, Walter Rogg. Ludwigsburg bescheinigte er, in Sachen Nachhaltigkeit die „Hauptstadt der Region“ zu sein. Gutes Design zeichnet sich für ihn dadurch aus, dass es ökologisch, sozial und fortschrittlich ist.

Info: Die Ausstellung ist bis 9. April täglich von 10 bis 18 Uhr im MIK, Eberhardstraße 1 in Ludwigsburg, zu sehen. Ein Workshop mit dem Titel „Umwelt- und Nachhaltigkeitsbewertungen von Produkten und Dienstleistungen“ findet am Montag, 27. März, von 9 bis 16 Uhr statt. Infos unter www.bundespreis-ecodesign.de.