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Schwieberdinger Strasse
Fünf bis sechs Monate lang geht’s eng zu

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Ab der Gänsfußallee wird die Schwieberdinger Straße als eine der wichtigsten Verkehrsachsen Ludwigsburgs saniert. Foto: Oliver Bürkle
Baubeginn direkt nach Ostern – Stadträte klagen über lange Bauzeit – Nachtschichtarbeit lehnt Verwaltung ab – Mit Verkehrsbehinderungen ist zu rechnen

Ludwigsburg. Am kommenden Dienstag wird die Schwieberdinger Straße wieder zur Baustelle. Es ist der zweite Bauabschnitt – diesmal wird rund eine Million Euro in die Sanierung der Straße zwischen der Rheinlandstraße und Gänsfußallee gesteckt. Der Verkehr ist nur eingeschränkt möglich. Es soll jeweils stadtein- und stadtauswärts eine Fahrspur offen bleiben. Es ist jedoch mit Verkehrsbehinderungen und Staus zu rechnen. Rechts in die Gänsfußallee kann nicht mehr abgebogen werden.

Die Bauzeit: fünf bis sechs Monate, unterteilt in drei Teilabschnitte. „Unheimlich lang ist das“, findet Stadtrat Reinhold Noz (CDU), der vorschlägt, dies etwa mit einem Zweischicht-Betrieb zu verkürzen. Es sollte außerhalb der Stoßzeiten im Verkehr gearbeitet werden, um die Feinstaubbelastung zu verringern. „Es wäre unverantwortlich, das nicht zu untersuchen“, sagte er im Bauausschuss. Ähnlich argumentierte Andreas Rothacker (Freie Wähler). Angesichts der langen Bau- zeit würde er einer Nachtschicht zustimmen. Nur so könnten die Zeiten verkürzt werden.

Ein Ansinnen, das die Verwaltung weniger begeistert. Für Nachtarbeit benötige man eine Ausnahmegenehmigung, die „wir nicht ohne weiteres bekommen“, sagte Ulrike Schmidtgen vom Fachbereich Tiefbau und Grünflächen. Sie erinnerte daran, dass es dort wegen maroder Leitungen immer wieder Gaslecks gebe. „Nachts an den Gasleitungen zu schweißen, ist nicht sinnvoll.“ Man könne weniger genau arbeiten, brauche Nachtwachen, es gebe Sicherheitsauflagen, auch die Arbeiter fänden das nicht toll. Außerdem hätten die Deponien zu, weshalb man den Aushub zweimal anpacken müsse. Auch wegen den Mehrkosten könne sie das nicht empfehlen, so Schmidtgen.

Die Baustelle vor einem Jahr habe ihrer Ansicht nach ohne große Staus funktioniert. „Das lief reibungslos.“ Die langen Grünphasen für den Durchgangsverkehr hätten das erleichtert. Stadträtin Christine Knoß (Grüne) sprang ihr bei, auch die Baustelle in Eglosheim habe funktioniert. Es schade auch nicht, wenn man mal das Auto stehen lasse. „Es gibt ganz viele Unsinnsfahrten mit dem Auto, um beispielsweise einen Liter Milch einzukaufen“, so ihre Ansicht.

Warum der teurere lärmoptimierte Asphalt, der sogenannte Flüsterasphalt, in der Schwieberdinger Straße aufgetragen wird, leuchtete ihr indes nicht ein. Zumal es sich dort um keine Wohngebiete handelt. Laut Baubürgermeister Michael Ilk sei es „Maxime, dass in Hauptverkehrsstraßen lärmoptimierter Asphalt aufgetragen“ werde, wenn diese saniert werden müssten. Der etwas günstigere Splittmastixbelag werde nicht verwendet, die Lärmwerte seien weniger gut.

Bei den Bauzeiten lenkte der Baubürgermeister auf die Kritik ein und versprach, mit dem Unternehmen zu sprechen, wie die Baustelle rascher abgewickelt werden könnte. „Stadt und Stadtwerke haben den Baubeginn bewusst in die Osterferien gelegt, weil die Schwieberdinger Straße in diesem Zeitraum weniger frequentiert ist“, so Skaletz.

Die Arbeiten seien mit der Verkehrsbehörde abgestimmt. „Uns ist klar, dass mit der Bautätigkeit Verkehrsverzögerungen einhergehen. Jedoch hat die Versorgungssicherheit Priorität.“ Das hohe Verkehrsaufkommen auf der Schwieberdinger Straße hinterlasse Spuren: „Schließlich rauschen jeden Tag etwa 45 000 Autos über die rund 70 Jahre alten Leitungen. Das müssen wir irgendwann angehen“, so Skaletz in einer Pressemitteilung.

Zunächst sind die Stadtwerke am Werk, sie tauschen Gas- und Wasserleitungen aus. „Bereits im letzten Jahr haben wir für die Leitungssanierung rund 470 000 Euro aufgewendet – nun nehmen wir nochmals circa 750 000 Euro in die Hand, um den weiteren Straßenabschnitt mit neuen Gas- und Wasserleitungen auszustatten“, erklärt Bodo Skaletz, Geschäftsführer der Stadtwerke Ludwigsburg-Kornwestheim. Während der Arbeiten kann es zu kurzfristigen Unterbrechungen der Gas- und Wasserversorgung kommen. Die Anwohner werden darüber gesondert informiert.

Die Stadt übernimmt die Kosten für die Belagsarbeiten. Beauftragt wurde für 460 000 Euro das Ludwigsburger Unternehmen Hubele.

INfo: Informationen zu den Baustellen jeweils in der Montagsausgabe unserer Zeitung (kommende Woche wegen des Feiertags am Dienstag). Die Stadtwerke informieren zu den Baustellen auf www.swlb.de/baustellen oder auf der Facebook-Seite www.facebook.com/Stadtwerke.Ludwigsburg.Kornwestheim.