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Die Autodiebe sind wieder zurück

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Die hochwertigen Fahrzeuge im Landkreis sind bei den Autodieben beliebt. Archivfoto: dpa
In der Autoregion rund um Stuttgart gibt es viele hochwertige Fahrzeuge und entsprechen interessant ist die Gegend für Autodiebe. In der Vergangenheit ging die Polizei im Landkreis sehr erfolgreich gegen die Langfinger vor. Doch inzwischen sind vor allem die Diebesbanden wieder zurück.

Ludwigsburg. Die Zahl der gestohlenen Autos und Diebstähle aus den Fahrzeugen ist mit 1314 im Vergleich zum Vorjahr mit 1783 deutlich um 26,3 Prozent zurückgegangen. Diese Entwicklung erstreckt sich dabei sowohl auf die einfachen als auch auf die schweren Diebstähle. In beiden Bereichen wurde jeweils der niedrigste Wert im Fünfjahres-Vergleich erreicht. Gleichzeitig konnte die Polizei die Aufklärungsquote von knapp 16 auf 17,8 Prozent steigern.

Diese Diebstahldelikte aus den Autos heraus werden oft serienmäßig begangen, heißt es bei der Polizei. Die Ermittler konnten insgesamt 117 Fälle der Anzahl von 43 Serienstraftaten zuordnen. Hauptsächlich hatten es die Täter dabei auf Autokennzeichen (300 Fälle), Geldbörsen mit Inhalt (142), Fahrzeugzubehör (110), Navigationsgeräte (78), Dieselkraftstoff (61) und Mobiltelefone (47) abgesehen.

Doch damit ist es für die Eigentümer noch lange nicht getan. Nicht unerheblich sei auch der durch diese Delikte verursachte Schaden, der sich im Jahr 2016 trotz deutlich rückläufiger Fallzahlen auf 1,75 Millionen Euro (Vorjahr knapp 1,5 Millionen Euro) deutlich erhöht hat.

Im Landkreis Ludwigsburg haben die Fälle von Autodiebstahl deutlich zugenommen. Hier stieg ihre Zahl um 30,9 Prozent von 68 auf 89. Und zum Vergleich: Im Kreis Böblingen, der ebenfalls zum Polizeipräsidium Ludwigsburg gehört, um 45,9 Prozent von 37 auf 54. Das Polizeipräsidium Ludwigsburg führt diesem Umstand darauf zurück, dass nach den Erfolgen der Vorjahre die Autobanden vorübergehend verdrängt wurden.

Dieser Effekt hat in der Zwischenzeit nachgelassen und der bandenmäßig organisierte Diebstahl hochwertiger Fahrzeuge durch überregional agierenden Tätergruppen ist im vergangenen Jahr wieder vermehrt aufgetreten.

Die Fahrräder stehen nach wie vor hoch im Kurs bei den Dieben – in beiden Landkreisen. Die Polizei registrierte im vergangenen Jahr 1470 Fälle von Fahrraddiebstahl. Das sind 10,2 Prozent mehr als im Vorjahr, damals waren es noch 1334 Fälle. Über 1000 ( Vorjahr 950) dieser Fälle wurden dabei unter erschwerten Umständen begangen, sprich sie waren mit dem Knacken von Sicherungseinrichtungen verbunden. Die Entwicklung ist in den Kreisen allerdings unterschiedlich verlaufen. Im Kreis Ludwigsburg registrierte die Polizei mit 760 Fällen 3,8 Prozent weniger Fahrraddiebstähle als im Vorjahr. Im Kreis Böblingen ist die Zahl der Diebstähle dagegen um 30,5 Prozent von 544 auf 710 angestiegen. Der durch die Fahrraddiebstähle entstandene Schaden stieg von 690 000 Euro im Vorjahr auf 843 000 Euro im Jahr 2016 an.

Zu Verbesserung der Zahlen setzt die Polizei vor allem auf Prävention. Die Polizeireviere in den Landkreisen haben auch 2016 eine Reihe von Veranstaltungen zum Thema Fahrrad und Fahrraddiebstahl gemacht. „Die Aufklärung der Bevölkerung zum effektiven Schutz von Fahrrädern gegen Diebstahl wurde häufig mit weiteren polizeilichen Maßnahmen verknüpft. So wird beispielsweise bei Verkehrskontrollen von Fahrrädern auch ein Gespräch über Diebstahlschutz geführt“, heißt es bei der Polizei. Der Arbeitsbereich Verkehrserziehung beteiligte sich ebenfalls an öffentlichkeitswirksamen Messen und Informationsveranstaltungen rund um das Fahrrad und den Diebstahlschutz.

Die Verkehrserzieher besuchten im Schuljahr 2015/2016 insgesamt 407 Schulklassen und schulten über 8000 Schüler im Verkehrsunterricht mit dem Schwerpunkt „Verkehrsverhalten als Radfahrer“. Bei den parallel zur Radfahrausbildung veranstalteten Fahrradkontrollen, stellten sie aber fest, dass zahlreiche Radfahrer sich noch immer nicht ausreichend gegen den Diebstahl ihrer Räder geschützt haben. Oftmals mangelt es schon an einem guten Fahrradschloss.

Auch die Mobilität von Senioren nimmt immer mehr Aufklärungsarbeit der Polizei in Anspruch. Bei Veranstaltungen, bei denen die Themen Radfahren und Nutzung von Pedelecs im Mittelpunkt standen, wurde häufig auch über den Diebstahlschutz der teuren E-Bikes informiert.